Reisen

Mit Zug, Bus & Motorrad durch Vietnam

zugreisen Vietnam

In Vietnam ist es easy peasy ohne Flugzeug von A nach B zu kommen. Es ist einfach, es ist günstig und noch dazu viel schöner, als fliegen. Die meisten Backpacker wählen den Landweg, um dieses wunderbar vielseitige Land zu bereisen. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der/die Reisende selbst. Denn auf dem Boden findet das wahre Vietnam statt, an dem man somit viel näher dran ist, als wenn man darüber hinweg fliegen würde.

In diesem Artikel erfährst du, was die komfortabelste, abenteuerlichste und kostengünstigste Art ist, Vietnam über Land zu bereisen.

Durch Vietnam mit dem…
Bus
Zug
Motorrad

Direkt zur Übersicht!

Mit Zug, Bus und Motorrad durch Vietnam

Im Grunde gibt es mehrere Möglichkeiten Vietnam auf dem Landweg zu erkunden. Die beliebtesten sind: Zug, Bus oder Motorrad. Für welche man sich entscheidet ist ganz und gar Geschmackssache. Ich habe alle drei mal ausprobiert – war’s auf jeden Fall wert. 

In diesem Blogpost erhascht ihr einen Überblick über die verschiedenen Fortbewegungsarten und könnt am Schluss selbst entscheiden, welche ihr bevorzugt. Vielleicht entscheidet ihr am Ende sogar, auf einen Inlandsflug zu verzichten – ich kann’s euch nur empfehlen!

Mit dem Bus durch Vietnam

Die Busse in Vietnam waren mein absoluter Favorit! Es ist günstig und komfortabel (zumindest bis zu einer Größe von 1,80 cm). Das Besondere an den Reisebussen in Vietnam ist, dass es sich meistens um einen Sleeper Bus handelt. Das sind Busse, die zumeist für längere Strecken eingesetzt werden und für jeden Reisenden einen Sitz bereithalten, der an eine Liege erinnert. Man liegt also nicht komplett horizontal, aber sitzt auch nicht wirklich. 

Ich fand es ganz bequem. Allerdings muss ich dazu erwähnen, dass ich in manchen Bussen nicht größer hätte sein wollen. Je nach Busunternehmen fallen die Liegen mal länger oder kürzer aus. Für mich war es immer (noch) ok. 

Wie der Name schon erahnen lässt, fahren diese Busse häufig über Nacht. Je nach Strecke, kann es allerdings auch mal sein, dass sie Tagsüber verkehren. Wir hatten zum Beispiel einen Sleeper Bus, der früh morgens nach Sapa in Nordvietnam aufbrach und schon am frühen Nachmittag ankam. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Busse immer relativ pünktlich ankommen. 

Eine Fahrt mit dem vietnamesischen Sleeper Bus buchen

Eine Fahrt mit dem Sleeper Bus in Vietnam hab’ ich immer über mein Hostel buchen lassen. Klarer Vorteil dadurch: fast immer fand der Pick-up direkt vor meinem Hostel statt. Meistens wurden kleinere Busse geschickt, die dann die Backpacker verschiedener Unterkünfte eingesammelt haben und zum eigentlichen Bus cheuffiert haben. Das Ticket wurde dadurch meines Erachtens, wenn überhaupt, nur geringfügig teurer. 

Andere Möglichkeiten Reisebusse in Vietnam zu buchen sind Reisebüros (Travel Agencies), die es in größeren Städten zu genüge gibt, oder online Buchungsportale. Mit baolao und 12go Asia hab’ ich gleichermaßen gute Erfahrungen gemacht. In der Regel benötigt man für das Ticket keinen Drucker, sondern kann es sich ganz einfach auf dem Smartphone anzeigen lassen. 

Mit dem Zug durch Vietnam

Bei zwei Streckenabschnitten, von Hue nach Da Nang und von Phan Rang nach Hoh Chi Minh City, habe ich mich für den Zug entschieden. Die Züge in Vietnam sind etwas in die Jahre gekommen und selten pünktlich. Trotzdem eine schöne Erfahrung! 

Zugreisen in Vietnam ist abenteuerlich. (Quelle: unsplash)

Während der Fahrt von Hue nach Da Nang konnte man manchmal einen Blick aufs Meer erhaschen, der einem beim Reisen mit dem Bus verborgen bleibt. Und die Strecke Richtung Hoh Chi Minh City verwöhnt einen immer wieder mit Durchsagen und vietnamesischen Liedern, die einen kleinen Vorgeschmack auf die verrückte Großstadt geben. 

Ich habe mich bei beiden Fahrten für einen Soft Seat der zweiten Klasse entschieden. Diese Sitze sind diejenigen, die noch am ehesten mit den deutschen Standards vergleichbar sind. Darüber hinaus gibt es Hard Seats, wo man nur auf Holzbänken sitzt. 

Für längere Strecken bietet sich außerdem eine Fahrt mit dem vietnamesischen Nachtzug an. In den Genuss eines solchen bin ich leider nicht gekommen, aber aus den Erzählungen anderer Reisender habe ich erfahren, dass die Schlafkabinen komfortabel und sauber sein sollen. Das hängt womöglich von der gewählten Klasse ab, denn auch hier gibt es Hard und Soft Sleeper. Die Preise sind fair, wobei sie höher sind, als bei den Sleeper Bussen. 

Ein vietnamesisches Zugticket kaufen 

Ich habe meine Zugtickets immer über baolao gebucht. Ebenso empfehlenswert ist 12asiago. Beides sind online Buchungsportale, die nur eine kleine Servicegebühr erheben. Das Ticket kann man sich nach der Buchung ganz easy auf das Smartphone laden – man braucht keinen Drucker. 

Natürlich kann man auch direkt zu dem Bahnhof marschieren und ein Ticket für den nächsten Zug kaufen. Ich hab’ Reisende getroffen, die das gemacht haben und damit keine Probleme hatten. Solange man früh genug da ist, sind die Tickets selten vergriffen. 

Mit dem Motorrad durch Vietnam 

Easy Rider in Vietnam 

Richtige Biker werden jetzt vielleicht die Augen verdrehen, aber nein, ich bin nicht selbst mit dem Motorrad gefahren. Ich habe mir einen Easy Rider geholt, der mich für einen Teil der Strecke cheuffiert hat. Wobei, eigentlich hat er mich geholt. In Gegenden, die für die Erkundung mit dem Motorrad sehr beliebt sind, lauern an jeder Ecke diese sogenannten Easy Rider, auf der Jagd nach neuer Kundschaft.

In Dalat und um Hue bis Hoi An sind Easy Rider zum Beispiel sehr verbreitet. Dabei handelt es sich um leidenschaftliche Motorradfahrer, die Touristen mit auf Touren nehmen. Das können mehrtätige Ausflüge oder auch nur ein paar Stunden sein – Handeln und Extrawünsche sind erlaubt. 

Ich habe nur mit einem einzigen Easy Rider Geschäfte gemacht. “Mr. Tam” (die Easy Rider nennen sich gerne Mr. xy) hat mich in Hue angesprochen und mir sein Notizbuch mit all den Berichten seiner bisherigen Kunden gezeigt. Das ist offensichtlich eine gängige Methode unter den Easy Ridern, um bei den Touristen Vertrauen zu gewinnen. 

Mr. Tam – der Easy Rider

Trotz meiner Skepsis war ich sofort gerührt von diesem old-school Bewertungssystem und habe mich von ihm zu den verschiedenen Attraktionen in Hue fahren lassen. Schlussendlich habe ich mit ihm dann sogar noch abgemacht, dass er mich den übernächsten Tag darauf in Da Nang abholt und nach Hoi An bringt. Das war eine der besten Entscheidungen, die ich in Vietnam getroffen hatte! Die Gegend um den Hai Van Pass ist wirklich wunderschön. Hätte ich mich für den Bus oder Zug entschieden, wäre mir da so einiges entgangen. 

Natürlich sind die Easy Rider um einiges teuerer als die öffentlichen Verkehrsmittel, aber wenn man bedenkt, dass man die Dienste einer Einzelperson für mehrere Stunden beansprucht, finde ich das mehr als gerechtfertigt. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich für die Tour von Da Nang nach Hoi An, die ca. einen halben Tag gedauert hat, 35 € bezahlt. 

Falls ihr einen vertrauenswürdigen Easy Rider in der Gegend um Da Nang sucht: 

Selbst Motorrad fahren

In Vietnam ist es sehr beliebt, sich einfach ein Motorrad zu leihen oder gar zu kaufen und einfach drauf los zu fahren. Viele erkunden die Schleife bei Ha Giang selbstständig auf dem Motorrad. Andere befahren komplett auf eigene Faust durch Vietnam – Nord nach Süd oder umgekehrt. 

Dazu kann ich allerdings nicht viel sagen. Die Strecken und die Erlebnisse müssen einzigartig sein – man hört so viel Gutes von anderen Reisenden, die einen ein bisschen wehmütig werden lassen, dass man selbst nicht so abenteuerlustig ist. Auf der anderen Seite ist Vietnam ein Land, in dem viele Menschen auf der Straße ihr leben lassen. Die 

Wege sind nicht immer gut und der Verkehr kann verrückt sein. Gerade für ungeübte Fahrer würde ich diese Art des Reisens auf keinen Fall empfehlen. Aber wie immer ist das eine ganz persönliche Entscheidung. 

Aussicht auf dem Hai Van Pass

Sicher ist allerdings, dass Vietnam ein unglaublich vielseitiges Land ist, das euch nicht bereuen lässt, es auf dem Landweg erkundet zu haben! Entscheidet ihr euch für die gemütliche Eisenbahn oder die praktischen und günstigen Sleeper Busse? Oder lasst ihr euch auf einem Motorrad den Wind um die Nase wehen? 

Hier meine persönliche Übersicht, über die Vor- und Nachteile der einzelnen Transportmittel:

BusZugMotorrad
Kosten******
Komfort*****
Abenteuer******
Umweltfreundlich******

Alles davon hat seinen ganz eigenen Charm und garantiert euch Abenteuer, die euch Vietnam hautnah erleben lassen. 

Habt ihr noch weitere Erfahrungen in Vietnam gemacht? Lasst es mich wissen! 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert